Auf Schiene
Seit 1909 ist die Wachau von der Bahn aus erlebbar. Aus dem Zug ergeben sich einzigartige Perspektive auf die Landschaft. Die Trassierung in erhöhter Lage ermöglicht eine hochwassersichere Verkehrsverbindung durch die Wachau. Dem heutigen Anschein der harmonischen Einbettung der Bahn in die Landschaft, gehen große Eingriffe voraus. Die Streckenführung bedingte Verhandlungen und Begehungen mit einer Vielzahl an Beteiligten, Gebäudeabbrüche, Felseinschnitte, Sprengungen, Materialbewegungen, den Bau von Tunnel, Viadukten und Brücken sowie Sicherungs- und Schutzbauten vor Felsstürzen. In den Railway Studies zeigen wir Ergebnisse unserer Arbeit: künstlerische, landschafts- und gestaltungsbezogene Perspektiven auf die Wachaubahn. Voraussetzungen, Gestaltung und Nutzung der Bahninfrastruktur werden ebenso untersucht, wie der Blick von der Bahn in Bewegung.
Ausgangspunkt der Arbeiten sind – wie bei den Road Studies – Archivrecherchen zur Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Wachaubahn. Gespräche mit Anwohner:innen und einem Mitarbeiter der Niederösterreich Bahnen fügen zusätzliche Informationssichten hinzu. Die intensive Auseinandersetzung mit der Bahnstrecke vor Ort und zahlreiche Fahrten mit der Bahn schärfen unsere Blicke auf Aspekte, die in der alltäglichen Nutzung oft übersehen werden. Im Fokus der Forschung stehen die gestalterischen Qualitäten von Ingenieurbauten, enge Ortsdurchfahrten, bahnbegleitende Pflanzengesellschaften sowie die filmische Wahrnehmung und Vermessung der Landschaft aus dem Zug.
In einer abschließenden Ausstellung im ehemaligen Wasserturm am Bahnhof Spitz an der Donau werden künstlerische Arbeiten, filmische und fotografische Aufnahmen mit landschaftsarchitektonischen Untersuchungen verwoben. Die Ergebnisse sind in vier thematischen Foldern zusammengefasst. Die digitale Version der Folder steht hier zur Verfügung, ebenso die künstlerischen Filmarbeiten und weitere Untersuchungen der Railway Studies.